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Mein Glück

R.: Sergei Loznitsa, D.: Viktor Nemets, Wladimir Golowin, Alexei Wertkow u.a.
D/UA/NL 2010, 127 Min.

Nach einer Reihe von vielfach ausgezeichneten Dokumentarfilmen gibt Sergei Loznitsa sein Debüt als Spielfilmregisseur. Sein Film »Mein Glück«, im Wettbewerb von Cannes uraufgeführt, ist ein intensives Drama, das sich gängiger Horrorfilmkonventionen bedient, um daraus einen Überlebenskampf zu entwickeln, der unterstreicht, wie dünn die Decke der Zivilisation doch ist.

Der Fernfahrer Georgy muss unterwegs die Autobahn verlassen und findet sich verloren im Niemandsland wieder. Ein Höllentrip beginnt, und der gutmütige Mann trifft auf Menschen, denen man auf keinen Fall in die Quere kommen möchte: korrupte Polizisten, eine kindliche Prostituierte, die seine altruistische Hilfe ablehnt, drei Fremde, die ihn niederschlagen und ausrauben, eine misstrauische Dorfbevölkerung, die weder Moral noch Menschlichkeit kennt. Wo immer er auftaucht herrschen Willkür und Brutalität. Georgi gerät in eine Spirale der Gewalt und wird schließlich selbst zum Verbrecher – eine beeindruckende Parabel auf die Zustände im heutigen Russland.