Kunstweltsatire »Asche« gewinnt Festival-Hauptpreis
Radikal, relevant und wahnsinnig unterhaltsam – so kommt der schonungslos selbstironische queer-feministische Independentfilm Asche daher und gewinnt den Wettbewerb Langfilm der 10. Filmkunsttage Sachsen-Anhalt. Hier die Begründung der Jury (Julius Feldmeier, Mathias Max Herrmann und Steffi Ebert). Das Preisgeld von 5.000 Euro geht jeweils zur Hälfe an Regie und Verleih. Kommt gerade richtig, denn Kinostart in Österreich ist der 01.11.24.
Der Kurzfilm »Gezielt mittelalterliche Überlegungen« mit Thuy van Truong als Lehrerin Frau Schröder in der Hauptrolle gewann den Wettbewerb Kurzfilm. Finn Ole Weigts und Paula Milena Weises Film oszilliert zwischen Wirklichkeit und Fiktion. Ganz real war die große Freunde des anwesenden Filmteam, die zum hüpfenden Gruppenfoto beinahe das Kinofoyer einrissen. Echte Glückseligkeit über das Siegertreppchen, das für die vielen beteiligten Filmschaffenden beinahe zu klein war. Der Preis – ein Gutschein im Wert von 4000 Euro für Grading und Mischung – wird gestiftet von The Post Republic Halle GmbH und dem Mitteldeutschen Multimediazentrum Halle GmbH.
Über diese beiden Auszeichnungen hinaus vergeben die Filmkunsttage Sachsen-Anhalt seit 2013 jährlich Preise, um Filmschaffende für ihre herausragenden künstlerischen Leistungen, die besondere Arbeit in einem Film-Department und für die erste große Kino-Hauptrolle zu würdigen. Diese Ehrungen gingen 2024 an Christian Friedel, Ginan Seidl und Safinaz Sattar.
Gastland der zehnten Auflage der Filmkunsttage Sachsen-Anhalt war Österreich, eines der kreativsten und lebendigsten europäischen Kinoländer. Sowohl in den Wettbewerben als auch in einer eigenen Reihe präsentierte das Festival Filmwerke aus dem Nachbarland, darunter der diesjährige Eröffnungsfilm: Uraufgeführt bei den 74. Internationalen Filmfestspielen Berlin (Wettbewerb) und ausgezeichnet in der Kategorie »herausragende künstlerische Leistung« für die Kameraarbeit von Martin Gschlacht läutete das Historiendrama Des Teufels Bad das Festival am 22. Oktober ein. Der Film des Regieduos Veronika Franz und Severin Fiala erzählt von einer Dorfgemeinschaft gegen Mitte des 18. Jahrhunderts, in der eine isolierte Frau aus Verzweiflung keinen anderen Weg mehr sieht, als ein schreckliches Verbrechen zu begehen.
Das Programm der Filmkunsttage Sachsen-Anhalt wurde in diesem Jahr bereichert um Veranstaltungen des jungen Netzwerks „New Magdeburg Cinema“: Masterclasses zu Schauspielführung und der Arbeit des Art Departments, sowie ein Panel zum Thema partizipative Filmprojekte boten (Nachwuchs-)Filmschaffenden die Gelegenheit, sich weiterzubilden, kennenzulernen und auszutauschen.
Vielen Dank an alle Partner und Sponsoren, die uns in diesem Jahr und den Jahren davor unterstützt haben. Besonderen Dank an Rainer Robra, Chef der Staatskanzlei und seit vielen Jahren auch Kulturminister des Landes, der in all den Festivaljahren die Schirmherrschaft des Festivals innehat.