Maria Schrader, Szenenfoto: »Schwestern«, 2013

Maria Schrader

Der Ehrenpreis des Ministerpräsidenten des Landes Sachsen-Anhalt geht in diesem Jahr an Maria Schrader. Schon mit 15 Jahren stand sie auf der Bühne und zeichnete sich seitdem durch starke Leistungen als Schauspielerin im Kino, Fernsehen und Theater und seit 2007 mit dem Kinofilm »Liebesleben« auch als Regisseurin aus. Im Juni 2016 war Kinostart ihrer zweiten Regiearbeit »Vor der Morgenröte«, die das Leben Stefan Zweigs im amerikanischen Exil zum Thema hat. Schrader erhielt dafür eine Nominierung unter der Kategorie Beste Regie für den Deutschen Filmpreis.

1965 in Hannover als Tochter einer Künstlerfamilie geboren, bemerkte Maria Schrader früh ihre Leidenschaft zum darstellenden Spiel. In Wien beginnt sie 1983 eine professionelle Schauspielausbildung am Max-Reinhardt-Seminar, welche sie aber nach zwei Jahren abbricht. Sie geht mit ihrem Freund und Kollegen Dani Levy nach Berlin, wo sie in den Folgejahren gemeinsame Projekte realisieren. 1988 feiert Schrader unter der Regie Levys ihr Kinodebüt mit »RobbyKallePaul«. Den Max-Ophüls-Preis als beste Nachwuchsdarstellerin übergibt man ihr 1992 für ihre Rolle in Levys »I was on Mars«. Es folgt der endgültige Durchbruch als Fanny Fink in Doris Dörries »Keiner liebt mich« (1994), für die sie sowohl mit dem Bayerischen als auch dem Deutschen Filmpreis geehrt wird.

Ende der Neunziger erlebt ihre Karriere einen weiteren Höhepunkt. In gleich drei Filmen, »Meschugge« (R.: Dani Levy), »Bin ich schön« (R.: Doris Dörrie) und »Aimée&Jaguar« (R.: Max Färberböck), spielt sie in den Jahren 1997/98 und erhält als Auszeichnung unter anderem den Silbernen Bären der Internationalen Filmfestspiele Berlin 1999 und das Filmband in Gold des Bundesfilmpreises als Beste Hauptdarstellerin für ihre Rolle der Felice Schragenheim in »Aimée&Jaguar«. Weiterhin nimmt sie den Bayerischen Filmpreis und den Deutschen Filmpreis entgegen.

Nach einer Zeit der Drehbuchmitarbeiten und sehr unterschiedlichen Rollen wie in der Satire »Victor Vögel«, dem Scheidungsdrama »Väter« oder der Dritte-Reich-Geschichte »Rosenstraße«, gibt sie 2007 mit dem Regie-Debüt »Liebesleben« ihrem künstlerischen Schaffen eine neue Farbe. »Liebesleben« basiert auf dem Roman der israelischen Autorin Zeruya Shalev. Ihre zweite Regiearbeit »Vor der Morgenröte« gehört zu den besucherstäksten Arthaus-Produktionen des laufenden Jahres.