Moretones

Wettbewerb Langfilm: Tonos, so heißen an der mexikanischen Costa Chica geisterhafte Tierwesen, die mit den Bewohner:innen der Region symbiotisch verbunden sind. Ester, deren Tono ein Jaguar ist, erinnert sich an die Flucht ihrer Vorfahren und begleitet Gebärende. Santos hütet sein Vieh und lebt als Krokodil im Fluss. Juli schwimmt als Fisch im Meer, während sie auf einem Boot die Fischernetze einholt. Doch die Geister erzählen auch vom Klimawandel und von den historischen Nachwirkungen von Kolonialismus und Sklaverei.

»Moretones« ist weit mehr als ein Dokumentarfilm über die Menschen an der mexikanischen Costa Chica. Anfangs gleitet die Kamera durch die Nacht, vorbei an Bäumen und Geäst, aber sie dokumentiert nicht einfach, sondern beschwört Geister herauf, die durch die Nacht irren, von Menschen und Tieren gleichermaßen.

Es sind die fundamentalen Urkräfte des Kinos, mit denen hier gearbeitet wird: Licht und Dunkelheit. Doch was uns in diesem Kontrast entgegenkommt, ist kein Produkt der Fantasie, sondern real. So real wie das Leben der Menschen, die Ginan Seidl und Daniel Ulacia Balmaseda filmen. Wobei die Perspektive, mit der auf diese Realität geblickt wird, hier eine entscheidende Verschiebung erfährt.

Die Deutsche Film- und Medienbewertung (FBW) verlieh »Moretones« das Prädikat »besonders wertvoll«: »Meditativ, entschleunigend und herausfordernd rätselhaft.«

Gast: Regisseurin Ginan Seidl

Filminfos

Land:Deutschland
Jahr:2023
Regie:Ginan Seidl, Daniel Ulacia Balmaseda
Kamera:Ginan Seidl
Schnitt:Ginan Seidl, Daniel Ulacia Balmaseda
Darsteller:Juliana Piza Zambrano, Santos Zárate Rodríguez, Ester Cruz Jarquín, Francisco Salinas González u.a.
Länge:
FSK:ohne Altersbeschränkung

Aufführungen.

Do.24.10.17:00 UhrStudiokino Magdeburg