Szenenfoto: »Another Reality«, Wettbewerb Langfilm

Der Mensch im Mittelpunkt des Wettbewerbs

Acht Langfilme (So viele waren es bisher noch nie im einem Jahrgang…) bewerben sich im Hauptwettbewerb des Festivals um den Filmkunstpreis Sachsen-Anhalt. Vier Spielfilme und vier Dokumentarfilme:

Die Dokumentation Another Reality (R.: Noël Dernesch, Olli Waldhauer) zeigt Lebensträume und Integration der anderen Art. Ein pointiertes Porträt einer Gesellschaftsgruppe auf der Suche nach ihrer Identität. Nah dran, witzig, stilsicher in der Großstadtkulisse in Szene gesetzt.

Der Geburtstag (R.: Carlos A. Morelli) erzählt die Geschichte eines getrennten Paares, das trotz angespannter Verhältnisse gemeinsam eine große Geburtstagsparty für ihren Sohn (7) organisiert. Bei Partyende wird einer der kleinen Gäste nicht abgeholt. In bestechenden Schwarz-Weiß-Bildern erzählt Regisseur Carlos A. Morelli wie Teilzeit-Vater Matthias durch die Hilflosigkeit eines anderen Kindes lernt, die Bedürfnisse seines eigenen Sohns zu erkennen.

Höhenflüge (R.: Lena Leonhardt) hält der globalisierten Weltwirtschaft und ihren Spielregeln den Spiegel vor – und demaskiert über eine ungewöhnliche Geschichte einen Wettkampf, in dem die Zahl der Verlierer stetig steigt, während die wenigen Gewinner immer mächtiger werden. Aufschlussreiche Einblicke in eine skurrile Welt.

Oberstleutnant Anastasia Biefang, bekam bei ihrer Geburt das Geschlecht »männlich« zugewiesen bekam. Auf dem Höhepunkt ihrer Karriere bei der Bundeswehr entscheidet sie sich, zukünftig in ihrem gefühlten weiblichen Geschlecht zu leben. Ich bin Anastasia (R.: Thomas Ladenburger) begleitet Anastasia bei ihrem Transitionsprozess zur Frau und verfolgt ihren Dienstantritt als Kommandeurin.

Es ist Laras sechzigster Geburtstag, und eigentlich hätte sie allen Grund zur Freude, denn ihr Sohn Viktor gibt an diesem Abend das wichtigste Klavierkonzert seiner Karriere. Schließlich war sie es, die seinen musikalischen Werdegang entworfen und forciert hat. Doch Viktor ist schon seit Wochen nicht mehr erreichbar und nichts deutet darauf hin, dass Lara (R.: Jan-Ole Gerster), bei seiner Uraufführung willkommen ist.

Lovemobil (Regie: Elke Margarete Lehrenkrauss) wirft einen unerwartet intimen Blick auf das Leben von Sexarbeiterinnen, die ihre Dienste in Wohnwagen an einer einsamen Landstraße unweit von Wolfsburg anbieten. Arbeiter des nahen VW-Werks zählen zu ihren Kunden, LKW-Fahrer, Handelsvertreter. Drei Jahre lang begleitet Lehrenkrauss den Alltag der Frauen, die Schikanen –aber auch ihre Träume und Freundschaften.

Bildgewaltig und atmosphärisch dicht zeigt Regisseur Gregor Schmidinger in Nevrland den Prozess des sexuellen Erwachens und der Selbstfindung als existentiellen Trip, in dem die Grenzen zwischen Realität und Fantasie immer mehr verwischen. Neben Newcomer Simon Frühwirth (Preisträger Filmkunstpreis Scahsen-Anhalt/Nachwuchs), der in der Rolle des Jakob als Darsteller debütiert, glänzt der österreichische Star-Kabarettist und Schauspieler Josef Hader als Jakobs stoischer Vater.

Im Zentrum von Pelikanblut (R.: Katrin Gebbe) steht die emotionale und dramatische Beziehung zwischen einer Mutter – gespielt von Nina Hoss – und ihrer neuen Adoptivtochter: Eine berührende Geschichte, in der Katrin Gebbe das Publikum mit Verzweiflung, starken Gefühlen und Konflikten, aber auch seelischen Grenzen konfrontiert.